Warum ist es für uns Männer (und zunehmend auch für einige Frauen) so wichtig, unsere Gefühle wahrzunehmen? Weil ein guter Kontakt zu unseren Gefühlen unsere psychische Gesundheit verbessert. So kann es für unser psychisches Wohlergehen positiv sein, z. B. eine verborgene Sehnsucht zu entdecken. Selbst wenn die unmittelbare Befriedigung des Bedürfnisses unmittelbar gar nicht möglich ist.
Die meisten Männer begegnen mir bei dieser Aussage mit der Frage: “Wozu bitte soll ich ein Bedürfnis spüren, dass nicht befriedigt werden kann, oder eine tiefe Traue gefühlt werden, die mir nur Schmerz verursacht?“ Das tut nur weh, da wäre es doch besser gewesen es gar nicht zu spüren!
Die Antwort auf diese Frage liefert Carl Rogers, der Begründer der Gesprächspsychotherapie. Rogers hat herausgefunden, dass es gut für unsere psychische Gesundheit ist, wenn unser Bewusstsein in Übereinstimmung mit unseren Gefühlen ist. Rogers nennt das Kongruenz. Umgekehrt bedeutet der Begriff Inkongruenz, dass die tatsächlichen Gefühle und Bedürfnisse des Menschen dem Bewusstsein nicht zugänglich sind, also verdrängt, vermieden oder abgewehrt werden. Wir Männer kommen dann oft ins „Funktionieren“ und erleben eine innere Leere.
In meinen 1:1 systemischen Coachings, meinen Online-Männerkreisen, den Vor-Ort-Männerabenden in München und den Tantra-Retreats, schaffe ich immer wieder sichere Räume, in denen Männer die „Erlaubnis“ haben, sich und ihre Bedürfnisse zu spüren und damit in Kontakt mit sich zu kommen. Ich erlebe dann oft eine große Erleichterung und Befreiung, alte Männerrollen ablegen zu dürfen.