“Selbst wenn Du die Ausdauer hast, neun Jahre lang mit dem Gesicht zur Wand zu sitzen, ist das Sitzen nur ein Teil der Achtsamkeitspraxis. Während man kocht, abwäscht, fegt, Wasser trägt oder Holz hackt, verweilt man tief im gegenwärtigen Moment. Wir kochen nicht, um etwas zu essen zu haben. Wir waschen nicht ab, um sauberes Geschirr zu haben. Wir kochen, um zu kochen, und wir waschen ab, um das Geschirr zu spülen. Der Zweck ist nicht, diese Aufgaben aus dem Weg zu schaffen, um etwas Sinnvolleres zu tun. Abwaschen und Kochen sind selbst der Weg.”⠀
In meiner Zeit im Kloster im PLUM VILLAGE wurde mir klar, dass dies vermutlich die schwierigste Aufgabe im täglichen Leben ist. Nicht die Yogapraxis oder das Meditieren bringen Dich in den Moment. Sondern die Erkenntnis, dass es einem gelingen sollte, den Zustand der Bewusstheit aus der Achtsamkeitspraxis in das tägliche Leben zu integrieren. UND – wie häufig ertappen wir uns, wie wir durch die Aufgaben, die getan werden „müssen“ hetzen, um dann das zu tun, was wir wollen oder von dem wir glauben, dass es uns guttut. Eine Lebensaufgabe glaube ich, an der wir immer wieder wachsen dürfen.